IFRS-Umstellung Start-Ups

Es gibt in der Praxis vielfältige Gründe für ein Unternehmen, die Rechnungslegung auf IFRS umzustellen. Diese umfassen unter anderem folgende Anlässe: 

  • Potenzieller Börsengang (in Europa oder den USA) 
  • Internationale Expansion 
  • Internationale Investoren 
  • Erwerb durch einen internationalen Konzern 

Im Rahmen von vielen IFRS-Umstellungen bei wachsenden Unternehmen haben sich einige zentrale Faktoren herauskristallisiert, die für den Projekterfolg und die nachhaltige Bilanzierung nach IFRS entscheidend sind:

Die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS ist ein mehrmonatiges Projekt, welches sowohl interne als auch (bei Beratungsunterstützung) externe Kapazitäten erfordert.  

Für die effiziente Projektdurchführung ist es daher auf Seiten des wachsenden Unternehmens entscheidend, dass es gelingt, den zentralen eigenen Mitarbeitern ausreichende Freiräume zu gewähren, um die entsprechenden Themen (ggfs. mit externer Unterstützung) anzugehen. 

Gerade in Start-Up`s / Grown Up`s beobachten wir oftmals, dass die relevanten Mitarbeiter sehr viele Projekte gleichzeitig neben dem operativen Tagesgeschäft „stemmen“ müssen (z.B. ERP-Einführung, IFRS-Umstellung, Prozessanpassungen, Insourcing Accounting etc.).  

Daher ist es absolut entscheidend, die einzelnen Projekte zu priorisieren und entsprechende Freiräume zu schaffen, um diese alle zum Erfolg zu führen. 

Falls es möglich ist, ist es aus unserer Sicht zu empfehlen, die IFRS-Umstellung zeitlich versetzt zu anderen Projekten und den sehr arbeitsreichen Zeiten im Accounting (z.B. parallel zur Erstellung des Jahres- und Konzernabschlusses) anzugehen. 

In manchen Fällen ist dies aber z.B. wegen einer geplanten Transaktion nicht möglich, so dass eine IFRS-Umstellung neben dem Tages- und sonstigen Projektgeschäft zu einer Doppelbelastung wird.  

Unsere Empfehlung:  

Ausreichend zeitliche Freiräume für die IFRS-Umstellung schaffen!

Im Rahmen einer IFRS-Umstellung sind neben der aktuellen Periode auch zwei historische Vorjahre umzustellen.  

Für diese Perioden sind neben den primären Rechenwerken (Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalveränderungsrechnung) auch sämtliche für die Erstellung des (deutlich) umfangreicheren Anhanges erforderlichen Angaben zu ermitteln.  

Damit die Datenermittlung für die Historie auch bei stark wachsenden Unternehmen gelingt und auch nachhaltig IFRS Financial Statements erstellt werden können, ist es entscheidend, im Rahmen der IFRS-Umstellung auch die entsprechenden Prozesse zur Datengenerierung zu professionalisieren. 

Unsere Empfehlung:  

Im Rahmen einer IFRS-Umstellung sollten auch gleich die Accounting-Prozesse weiter optimiert werden! 

Viele wachsende Unternehmen implementieren in kurzem zeitlichem Abstand zur Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS ein neues ERP-System.  

Da zwischen diesen beiden Themen starke Wechselwirkungen bestehen, sollten die beiden Projekte gemeinsam betrachtet werden, um möglichst viele Synergien hieraus zu ziehen.  

Eine wichtige Richtungsentscheidung stellt beispielsweise dar, ob IFRS zukünftig zur führenden Rechnungslegung des Unternehmens wird, in welcher die einzelnen Einheiten zukünftig bereits im ERP bilanzielle Sachverhalte erfassen.  

Alternativ kann die IFRS-Rechnungslegung auch durch Adjustments auf Gruppenebene umgesetzt werden (z.B. durch ein Konsolidierungstool wie LucaNet), während z.B. die lokalen Rechnungslegungsnormen der einzelnen Einheiten buchhalterisch führend bleiben.  

Weitere Entscheidungen sind beispielsweise hinsichtlich der Implementierungsebene des IFRS-Kontenplanes (auf Gruppenebene vs. im lokalen ERP-System) zu treffen. 

Unsere Empfehlung:  

Bei der Einführung eines neuen ERP-Systems sollte auf jeden Fall auch die zukünftige IFRS-Strategie berücksichtigt werden! 

Wachsende Unternehmen haben im Vorfeld einer GAAP-Conversion oftmals noch keine expliziten IFRS-Spezialisten oder MitarbeiterInnen mit entsprechenden Vorerfahrungen an Bord.  

Um nicht dauerhaft von externer Beratung abhängig zu sein, ist es unbedingt erforderlich, sich als Unternehmen rechtzeitig auf die Suche nach MitarbeiterInnen mit entsprechender Erfahrung zu machen. 

Dies wird im Rahmen der folgenden Abschlüsse umso wichtiger, da die IFRS-Abschlüsse durch das umgestellte Unternehmen nachhaltig zu erstellen sind. Aus unserer Erfahrung heraus ist es zeitlich ideal, wenn zum Beginn der IFRS-Umstellung bereits zumindest ein Teammitglied mit entsprechenden Vorerfahrungen zur Verfügung steht.  

Wenn dieses Teammitglied mit den Anforderungen an eine IFRS-Bilanzierung bereits vertraut ist, beschleunigt dies regelmäßig den Umstellungsprozess (ggfs. in der Zusammenarbeit mit externen Beratern) erheblich und spart somit für das Unternehmen sowohl Zeit als auch Kosten.  

Unsere Empfehlung:  

Möglichst frühzeitiger Aufbau von internem IFRS-Know-How!

Wenden Sie sich bei Fragen jederzeit gerne an unsere Spezialisten!
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