Es gibt in der Praxis vielfältige Gründe für ein Unternehmen, die Rechnungslegung auf IFRS umzustellen. Diese umfassen unter anderem folgende Anlässe:
- Potenzieller Börsengang (in Europa oder den USA)
- Internationale Investoren
- Internationalisierung
- Erwerb durch einen internationalen Konzern
Im Rahmen einer Vielzahl von Projekten, die durch Berater der CFGI Germany begleitetet wurden, haben sich einige zentrale Erfolgsfaktoren herauskristallisiert, die für den Projekterfolg entscheidend sind:
Im Rahmen von nahezu jeder IFRS-Umstellung kommt es zu (bilanziellen) Überraschungen. Diese gilt es möglichst frühzeitig zu entdecken, um einen effizienten und möglichst schnellen Projektfortgang sicherzustellen.
In vielen Fällen sind der „Unternehmenszentrale“ trotz sehr umfassenden Kenntnissen der Spezifika der einzelnen Einheiten nicht alle bilanziellen Themen mit Relevanz für die IFRS-Bilanzierung vollständig bekannt.
Mittel zur Aufdeckung von (bilanziellen) Überraschungen ist ein sog. „Scoping-Questionnaire“, durch welchen alle bilanziellen Themen mit IFRS-Relevanz bei den einzelnen Einheiten des Konzerns abgefragt werden.
Der Fragebogen bildet auch eine wichtige Grundlage für die Dokumentation der Vollständigkeit der notwendigen IFRS-Anpassungen gegenüber dem Wirtschaftsprüfer und stellt sicher, dass im Laufe des Projektes keine „Show-Stopper“ für die avisierte Timeline des Projektes auftreten.
Unsere Empfehlung:
Analysieren Sie die relevanten IFRS-Themen am Anfang möglichst professionell und investieren sie ausreichend Zeit für eine valide Projektplanung!
Im Rahmen einer IFRS-Umstellung ist nicht nur die erfolgreiche Lösung der in vielen Feldern oftmals komplexen bilanziellen Fragestellungen (z.B. Umsatzrealisierung, Leasing, Finanzinstrumente) Voraussetzung für einen erfolgreichen Projektverlauf, sondern auch die Umsetzung der Themenstellungen im Rahmen der Finance IT des umstellenden Unternehmens.
Da es für das in Umstellung befindliche Unternehmen darum geht, nachhaltig IFRS-Abschlüsse zu produzieren, wird in den allermeisten Fällen eine (dauerhafte) Umsetzung im Rahmen einer z.B. Excel-Nebenrechnung nicht zielführend sein.
Daher gilt es im Rahmen der IFRS-Umstellung regelmäßig, auch geeignete Tools für die Finance IT einzuführen. Diese beinhalten einerseits Tools oder Module, die die Abbildung von bilanziellen Fragestellungen ermöglichen (z.B. hinsichtlich IFRS 16 „Leasing“, IFRS 15 „Umsatzrealisierung" oder IAS 12 „Income Taxes“), andererseits werden auch regelmäßig Finance IT Lösungen eingeführt, welche die Konsolidierung oder die Erstellung des Anhangs maßgeblich erleichtern.
Die direkte Integration dieser Lösungen in die „Finance IT Struktur“ erleichtert maßgeblich die fortlaufende Erstellung von IFRS Financial Statements und führt zu effizienten und digitalen Prozessen (ohne die klassischen, aber leider fehleranfälligen MS-Office Anwendungen „Excel“ und „Word“)
Unsere Empfehlung:
Integrieren Sie die Auswahl der Finance IT Lösungen gleich zum Start in das Projekt und setzen sie die Implementierung parallel zum rechnungslegungsbezogenen Teil um!
Eine IFRS Conversion stellt ein komplexes Projekt dar, deren Auswirkungen sind nicht nur auf den Arbeitsbereich der Accounting-Funktion erstrecken.
Wichtige weitere Betrachtungsebenen sind z.B. auch die Auswirkungen aus einer Umstellung der Rechnungslegung auf KPI`s, Vergütungsmechanismen und weitere steuerungsrelevante Informationen.
Neben dem Accounting-Bereich sind daher auch andere Fachabteilungen (z.B. Controlling, Treasury, Tax, IT) und das Management möglichst frühzeitig in den Prozess einzubeziehen, um Überraschungen zu vermeiden.
Unsere Empfehlung:
Holen Sie zum Projektstart direkt alle relevanten Stakeholder mit „an den Tisch“!
Die Umstellung der Rechnungslegung ist ein mehrmonatiges Projekt, welches sowohl interne als auch (bei Beratungsunterstützung) externe Kapazitäten erfordern wird.
Für die effiziente Projektdurchführung ist es daher auf Unternehmensseite entscheidend, dass es gelingt, den zentralen eigenen Mitarbeitern Freiräume zu gewähren, um die entsprechenden Themen (ggfs. mit externer Unterstützung) anzugehen.
Falls es möglich ist, ist es zu empfehlen, die IFRS-Umstellung zeitlich versetzt zu den sehr arbeitsreichen Zeiten im Accounting (z.B. Erstellung des Jahres- und Konzernabschlusses) anzugehen und diese zeitlich durchzuführen, wenn mehr Kapazitäten in den entsprechenden Unternehmensbereichen bestehen.
Viele Unternehmen führen daher IFRS-Umstellungen „zwischen den Abschlüssen“ durch, was zur Sicherstellung einer effizienten Projektdurchführung grds. sehr zu empfehlen ist.
In manchen Fällen ist dies aber z.B. wegen einer geplanten Transaktion nicht möglich, so dass das Projekt parallel zu sehr arbeitsintensiven Zeiten im Tagesgeschäft angegangen werden muss.
Unsere Empfehlung:
Organisieren Sie die IFRS-Umstellung (falls möglich) als „Sommerprojekt“!